Entschleunigung Tropfen für Tropfen

Filterkaffee als neuer/alter Trend

Während die einen Kaffeeliebhaber nach wie vor auf Espresso schwören, greift so mancher Kaffeeenthusiast wieder auf den guten alten Filterkaffee zurück. Langsame Zubereitung mit unterschiedlichen Methoden und der Genuss stehen als Gegentrend zum schnelllebigen Coffee to go im Vordergrund. Was Filterkaffee ausmacht und welche Zubereitungsarten es gibt, erfahren Sie hier.

Filterkaffee als neuer/alter Trend?
Weltweit greifen 70 % aller Kaffeetrinker zu Filterkaffee. Während zwar die Anzahl der Haushalte mit Filterkaffeemaschinen zurückgeht, hat sich der Filterkaffee zu einem Nischenprodukt für Kenner entwickelt. Diese Art der Kaffeezubereitung hat Anhänger gefunden, die sich für das Produkt interessieren und versuchen, den perfekten Kaffee zu brauen und dabei verschiedene Zubereitungsmöglichkeiten ausprobieren - denn Filterkaffee ist nicht gleich Filterkaffee.

Vorteile von Filterkaffee
Seit der Erfindung des Papierfilters durch die Hausfrau Melitta Bentz im Jahr 1908 hat sich viel getan. In letzter Zeit, mit Aufkommen der Kapselmaschinen, drängt sich vor allem der Umweltaspekt in den Vordergrund. Hier hat Filterkaffee einen entscheidenden Vorteil: Papierfilter sind nicht nur kompostierbar, der mineralstoffreiche Kaffeesatz kann zudem als Dünger eingesetzt werden. 
Die gute Nachricht für alle, die mit Kaffee nach einem Energiekick suchen: Wenn Filterkaffee langsam zubereitet wird, wird mehr Koffein aus den Bohnen in den Kaffee gewaschen.

Filterkaffee richtig zubereiten
Entscheidend für einen perfekten Filterkaffee sind vor allem vier Dinge:

  • Röstung und Mahlgrad des Kaffees: Eine helle Röstung bietet höhere Qualität, feineres Aroma und höheren Koffeingehalt. Damit möglichst viel Aroma im Kaffee erhalten bleibt, sollte dieser frisch gemahlen werden. Für Filterkaffees empfiehlt sich ein mittelfeiner Mahlgrad.
  • Verhältnis von Kaffeepulver zu Wasser: Als Richtwert gilt bei Filterkaffee eine Menge von 2 EL (ca. 14 g) Kaffeepulver auf 200 ml Wasser. Das kann allerdings je nach Zubereitsart geringfügig schwanken.
  • Wassertemperatur: Das verwendete Wasser sollte nicht mehr kochen, eine Temperatur zwischen 92 und 96 °C wird empfohlen.
  • Brühzeit: Bei der Pour Over Methode mit einem sogenannten Dripper wird der Kaffee langsam extrahiert und tröpfelt in die Tasse. Im Gegensatz dazu wird beim Full Immersion Prinzip das Kaffeepulver zum Ziehen vollständig mit Wasser vermischt und dann mithilfe eines Filters wieder getrennt.

Je nachdem, welche Zubereitsart man bevorzugt, werden entweder die feineren Aromen mehr zu Geltung gebracht oder der Körper des Kaffees stärker betont, was einen vollmundigen, kräftigen Geschmack zur Folge hat. Die gängigsten Methoden für die Zubereitung von Filterkaffee sind folgende: Handfilter, AeroPress, Drip Pot, Kaffee-Syphon, Karlsbader bzw. Bayreuther Kanne, Karaffe sowie die elektrische Filterkaffeemaschine.

So brüht man seinen Filterkaffee per Hand (mit einem Handfilter):
Wenn der Filter vorher angefeuchtet wird, öffnen sich die Poren und der Papiergeschmack wird verringert. Das Kaffeepulver sollte möglichst gleichmäßig im Filter verteilt werden. Danach wird das Kaffeepulver ungefähr 1 cm mit Wasser bedeckt, bevor das restliche Wasser nach und nach von innen nach außen kreisend hineingeleert wird. Auf diese Weise wird das ganze Kaffeepulver verwendet.

Was ist eigentlich Cold Brew?
Cold Brew ist die kühle Alternative zu heißem Filterkaffee, die vor allem im Sommer sehr geschätzt wird. Statt heißem Wasser wird dabei für die Zubereitung Wasser mit Raumtemperatur verwendet. Das hat zur Folge, dass der fertig gebraute Kaffee weniger Koffein und Säure- sowie Bitterstoffe enthält. Durch die Verwendung von kaltem Wasser dauert aber auch die Zubereitung entsprechend länger: Ungefähr 12 Stunden lang (manchmal sogar noch länger, also am besten über Nacht) zieht das Kaffeepulver im Wasser. Das daraus entstandene Konzentrat wird daraufhin wie gewohnt durch einen Filter geleert. Wem das Konzentrat zu stark ist, der kann nach dem Filtern zusätzliches Wasser hinzufügen. An besonders heißen Tagen kann der Cold Brew mit Eiswürfeln genossen werden. Er eignet sich auch hervorragend zur Herstellung von Eiskaffee.

Noch mehr Wissenswertes rund um Kaffee und die passenden Rezepte finden Sie hier.

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Autor: Iris Kienböck / ichkoche.at

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10 Kommentare „Filterkaffee als neuer/alter Trend“

  1. solo
    solo — 4.3.2016 um 11:34 Uhr

    Danke für den Artikel. Freue mich, dass ich im Trend liege. Bei uns hat es noch nie etwas Anderes als Filterkaffee gegeben. Kapseln sind mir zu teuer - schaden der Umwelt und finanzieren Konzerne.

  2. MIG
    MIG — 16.10.2021 um 21:27 Uhr

    schon meine Eltern haben Filterkaffee zubereitet, allerdings gab es ihn nur Sonntags, Bohnenkaffee war teuer und etwas Besonderes. Da kam der Melittafilter (aus Porzellan) auf die Kaffeekanne und es wurde handgefiltert. Heute benutze ich Kaffeefiltermaschinen, mahle die Bohnen frisch und ... genieße

  3. sandy661
    sandy661 — 21.1.2018 um 20:17 Uhr

    Ich brühe meinen Kaffee mit Wasser aus dem Wasserkocher immer per Hand auf.

  4. mai83
    mai83 — 15.3.2016 um 22:39 Uhr

    Wir sind schon immer Fans von Filterkaffee, Kaffee von Kapselmaschinen - bei Bekannten probiert - schmeckt uns nicht

  5. Uttenhofen
    Uttenhofen — 7.3.2016 um 20:10 Uhr

    Cold Brew muss ich im Sommer mal probieren. Hab eine Karlsbader Kaffeemaschine von meiner Oma, der Kaffee war immer besonders gut. Aber irgendwie krieg ich den Kaffee damit nicht hin. Die Kanne fehlt...

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