Magen und Milz

Schule der Mitte

Warum Magen und Milz für unsere Gesundheit eine große Rolle spielen

In der Ernährungslehre nach traditionell chinesischer Medizin wird der Funktionskreis Milz und Magen oft als „Mitte“ bezeichnet. Dies rührt u.a. daher, dass diesen beiden Organsystemen eine zentrale Rolle und Bedeutung im gesamten Zusammenspiel der Energieversorgung unseres Körpers zugeordnet wird.

Milz und Magen werden dem Element Erde zugeordnet.

Nahrung aufnehmen
Wesentlich verantwortlich sind Milz und Magen für die Aufnahme und Erschließung von Nahrung. Damit wir aus den zugeführten Lebensmitteln und Speisen auch tatsächlich die nötige Energie gewinnen und integrieren können, ist eine starke und gesunde Mitte erforderlich. Qi und Blut können dann aus der Nahrung gewonnen werden und Körper und Geist ausreichend versorgen.

Feuchtigkeit umwandeln
Zusätzlich zur Energiegewinnung stellen Milz und Magen zudem sicher, dass Feuchtigkeit umgewandelt wird. Kann die durch Nahrung oder äußere Einflüsse entstandene Feuchtigkeit von einer funktionierenden Milz und Magenfunktion nicht ausreichend transformiert werden, entstehen Schlacken – in der TCM „Schleim“ genannt – und blockieren den natürlichen Energiefluss. Dies kann zu massiven Störungen des Wohlbefindens und in weiterer Folge zu Krankheiten führen. Übergewicht, Zellulitis und Verdauungsstörungen sind häufig ein Anzeichen für eine schwache Mitte.

Warme und wärmende Nahrung
Die Kraft der Milz sorgt u.a. dafür, dass die zugeführte Nahrung erwärmt und getrocknet wird. Nahrungsmittel, die bereits selbst ein warmes Temperaturverhalten aufweisen bzw. tatsächlich warm sind, helfen mit, dass die Milz für diesen Prozess weniger Kraft benötigt.

Ein Übermaß an kalten und ungekochten Mahlzeiten, sowie Lebensmittel mit kaltem Temperaturverhalten (z.B. Joghurt, Mineralwasser, Salate, Rohkost, rohes Obst, Fruchtsäfte, eisgekühlte Getränke, etc.) schwächen daher Milz und Magen und kühlen den Körper insgesamt ab.

Der gesunde süße Geschmack
Jener Geschmack, der Milz und Magen zugeordnet ist und diese zentralen Organsysteme stärkt, ist der süße Geschmack. Dies bedeutet aber keineswegs, dass wir uns von Zucker und Schokolade ernähren sollten.

Vielmehr verstehen wir in der TCM hier die natürliche Süße, die in Nahrungsmitteln wie Karotten, Pastinaken, Hirse, Kürbis, Rindfleisch, Kalbfleisch, Roten Rüben, Trockenfrüchten, Fenchel, Mais, Ei, Butter, Milch, Äpfel, Birnen, Vanille, Süßreis, Honig, Nüssen, Maroni, Malz, u.v.m. enthalten sind.

Heißhunger auf Zucker & Süßes
Ein dauernder Heißhunger auf Zucker und Schokolade kann eine schwache Mitte und daher den Wunsch des Körpers nach Süße anzeigen. Wesentlich ist in dieser Situation, die „richtige“ Süße im richtigen Ausmaß zu essen. Weißer Industriezucker wirkt thermisch kalt auf den Organismus und schwächt diesen im Übermaß genossen!

Wenn wir diesen Heißhunger nicht mit Zucker und Schokolade, sondern mit regelmäßiger, gekochter und ausgewogener Ernährung sowie ausreichend gesundem süßen Geschmack begegnen, wird sich das Bedürfnis nach Zucker bald von selbst reduzieren.

Autor: Ulli Goschler

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1 Kommentare „Schule der Mitte“

  1. midori
    midori — 6.1.2014 um 19:54 Uhr

    Danke für diesen Denkanstoß. Ich habe mich zu diesem Thema noch weiter informiert und ich merke, dass mir ein warmer Frühstücksbrei gut tut und ich davon den ganzen Vormittag satt bleibe.

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