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Algen

An Algen und Algenprodukten, die nach Verarbeitung in mehr oder minder anspruchsvollen Küchen trachten, herrscht am Weltmarkt wahrlich kein Mangel.

Algen, vor allem Seetang, werden hauptsächlich in Ostasien als Lebensmittel genutzt. Sie schmecken, je nach Art, entweder würzig-salzig oder sind beinah geschmacksneutral. In Europa sind am geläufigsten Kombu, Wakame und Nori, die für das allseits beliebte Sushi verwendet wird.

Allein von den getrockneten Nori-Algen werden alljährlich rund 18 Milliarden Stück in der perforierten „Loseblattform“ verkauft. Aber auch andere Sorten sind am Markt: Arame (Eisenia bicyclis) beispielsweise – in Europa auch als See-Eiche oder Braunalge bekannt, aber praktisch ungenützt – ist eine unentbehrliche Zutat jeder wirklich wohlschmeckenden Miso-Suppe.

Und der in Japan Kombu genannte Kelp, der täglich 30 Zentimeter wächst und bis zu 120 Meter hoch wird, dient als dezente Würze anspruchsvoller japanischer Gerichte, die gerne mit getrockneten Bonito (Thunfisch)-Flocken kombiniert wird.

Algen enthalten sowohl Kohlenhydrate als auch Proteine. Beide sind aber nur zum Teil verdaulich. Da sie auch einen geringen Fettgehalt aufweisen, haben Algen dementsprechend in dieser Hinsicht nur geringen Nährwert.

Allerdings sind sie sehr reich an Mineralstoffen und Vitaminen und weisen einige sehr positive Aspekte auf, die unserer Gesundheit zuträglich sind. Lesen Sie dazu unseren Artikel "So gesund sind Meeresalgen".

Wer unter Schilddrüsenüberfunktion leidet, sollte Algen aufgrund ihres zum Teil sehr hohen Gehalts an Iod nur in Maßen auf seinem Speiseplan stehen haben. Vor allem, die aus Asien importierten Algen weisen einen sehr hohen Iodgehalt auf. Der Grund dafür ist, dass sie dort bis zu einem Jahr im Meer wachsen und sie sich dadurch mit Iod anreichern können. In Europa gezüchtete Algen werden bereits nach 3-4 Monaten geerntet.

In der asiatischen Küche werden Algen oft und in allen möglichen Gerichten verwendet. Man kann sie kochen, braten, dämpfen, in Essig einlegen oder man verwendet sie als Gewürz oder auch Tee. Auch in Form von Salaten, oder als Zutat in Suppen, als Gemüsebeilage oder getrocknet als Snack findet man sie an jeder Ecke.

In Asien hat der Verzehr von Algen bereits lange Tradition. In China besteht diese Tradition bereits seit etwa 2500 v. Chr.. Danach folgten Japan, Korea und die Pazifikinseln.

Weltweit werden heute aus den Zuchten jährlich zwischen 8 und 9 Mio. Tonnen Algen geerntet. Ein Teil davon wird zu Viehfutter, Dünger oder Kosmetikprodukten verarbeitet. Etwa 300.000 Tonnen kommen jährlich in Japan als Lebensmittel in den Handel und in China verzehrt man davon ca. 3 Mio Tonnen jährlich in Form von gegartem Gemüse oder Suppe.

Algen spielen in der europäischen Küche bis dato eine eher untergeordnete Rolle. Eine Ausnahme davon bildet lediglich Wales. Auch dort hat der Verzehr von Algen bereits lange Tradition. Dort war damals das sogenannte "Laver Bread", das schwarze Brot aus dem Mehr, Nahrungsmittel der Bauern und man findet es bis heute noch in vielseitigster Form in der walisischen Küche.

Auch für die Lebensmittelindustrie haben Algen mittlerweile an großer Bedeutung gewonnen. So wird aus ihnen zum Beispiel das, vor allem bei Vegetariern und in der Molekularküche gerne verwendete, Agar Agar hergestellt. Und sogar aus Spanien erhält man Algen-Produkte für gut sortierte Feinkostläden.