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Golatsche

Die Golatsche oder auch auf österreichisch-deutsch Kolatsche genannt, kommt vom tschechischen "koláč", das in diversen slawischen Sprachen auch allgemein „Kuchen“ bedeutet. Die Golatsche ist in Österreich allerdings ein spezielles Gebäck aus Plunderteig, das süß gefüllt wird.

Die Golatsche war ursprünglich ein Brot, das man dem Brautpaar zur Hochzeit überreicht hat. Meistens mit einem Kreuz verziert, hatte es eine rituelle und symbolische Bedeutung. Später wurde daraus ein süßes Gebäck, das aber noch eine Weile die Bedeutung als rituelles Gebäck beibehielt.

Heute gibt es Golatschen gerne und oft zur Kaffeejause oder auch mal zum Frühstück. Es gibt sie, je nach Region (Polen, Tschechien, Österreich,...), in unterschiedlichen Varianten.

In Österreich ist die süß gefüllte Golatsche oben mit Teig geschlossen. Deshalb nennt man sie auch gerne "Tascherl".

Österreichische Golatschen sind aus Germteig und werden einer Topfenfüllung gefüllt. In anderen Regionen macht man Golatschen auch aus Plunder- oder Blätterteig. Man bezeichnet sie dann einfach als Plunder oder Topfenplunder.

Neben Topfen gibt es aber auch andere köstliche Varianten mit auch Powidl, Pudding, Äpfeln, Marillen, Nüssen, Mohn, Kirschen oder auch mit Vanillecreme.

Noch etwas Wissenswertes: Die Golatsche wurde bereits 1687 im Granatapfel-Kochbuch im Rezept „Die guten böhmischen Golatschen“ erwähnt. 1894 findet man die böhmischen Golatschen als Karlsbader oder Troppauer Golatschen im Appetit Lexikon von Robert Habs und Leopold Rosner.

Auch die österreichische Kochbuchautorin Katharina Prato erwähnt die Golatschen als rundes oder viereckiges Gebäck, das es mit Topfen ohne Zucker, Mandeln, Weintrauben und Lebkuchen, mit Rosinen oder mit Mohn-, Nuss- oder Zwetschkenfülle gibt.

Im 18. Jahrhundert fanden die Golatschen dann von Wien aus nach Dänemark. Dort gibt es sie als Wienerbröd (Wienerbrot) oder auch Kopenhagener Gebäck. Im englischsprachigen Raum wurde die Golatsche unter dem Namen Danish pastry bekannt.